Samstag, 10. März 2012

Mein neues Kochbuch

Freunde der Nacht, es ist endlich geschafft!
462, in Worten vierhundertzweiundsechzig - diese gerade episch anmutende Zahl ist die Anzahl der Rezepte, die ich nach scheinbar ewiger Bearbeitungszeit aus dem Kochbuch Rütting, Barbara - Mein neues Kochbuch entnommen habe.
Diese für mich zum Teil überraschende Fertigstellung ist auch meinem neuen genialen Freund Evernote und seiner kongenialen Tastenkombi Strg+A zu verdanken.

Dies hat nicht nur zu Folge, dass in nächster Zeit das ein oder andere (aka viele) Rezepte daraus hier im Blog auftauchen werden, sondern auch das es an der Zeit für einen klitzekleinen Kommentar darüber.

Aber genau mit letzterem tue ich mir ein bisschen schwer, der Grund dafür liegt in einem vermeintlich simplen "Licht und Schatten" - genau das bietet das Kochbuch.

Zum Licht gehört auf jeden Fall die schiere Menge an Rezepten. Nahezu für jede Gelegenheit und Geschmack findet man etwas. Von soliden Versionen von Standardrezepten bis zu einer Reihe von rohen, nur mit israelischer Sonne "gekochten" Rezepten von einem gewissen Eckhart Radzom.
Von eben genannten möchte ich bei auf jeden Fall auch mal einiges ausprobieren, als erstes einmal eine rohe Gemüsepizza - nur, auf Grund von der fehlenden israelischen/heißen Sonne, bei ca. 35°C im Ofen gebacken.

Alleine dieses Buch würde also ausreichen um mich die nächsten 2 Kochleben lang zu beschäftigen. Außer vielleicht ich gewinne doch im Lotto und kann zukünftig mehr Zeit dem kochen und schreiben widmen (Wink mit dem Zaunpfahl an Frau Glücksfee). Aber dem (hier schon öfter angesprochenen) geneigten Mathematiker dürfte die Wahrscheinlichkeit dafür bewusst sein.

Zum Schatten gehört aber auch - Überraschung - die Menge an Rezepten! Vielleicht wäre ein bisschen mehr Klasse statt Masse besser gewesen. Oft genug besteht die Beschreibung quasi nur aus einem "alles zusammenkippen" - das trifft zwar des Oft eben den Kern der Sache, doch von einem Rezept/Kochbuch erwarte ich mir dann doch mehr.

Vor allem wenn dann (für mich) wichtige Informationen weggelassen werden. Bei einem Rezept habe ich es mit der geforderten Menge an Bananen, aber Netto versucht - wie ich jetzt weiß war das viel zu viel und es bestimmt eher Brutto gemeint. Mein Versuch mit Kartoffeltaschen ging auch völlig in die Hose, ich wusste nicht dass Kartoffeln in so einem Fall besser mehlig kochende sein sollten. Das weiß ich nebenbei nur durch Nachfrage in einem Forum.
Bei anderen Rezepten frage ich mich ernsthaft wie in der beschriebenen Form/Menge funktionieren soll - und ob die Frau Rütting wirklich selbst getestet hat.

Bei weniger Rezepten hätte man vielleicht auch mehr Arbeit in die Formatierung bzw. Kontinuität der Rezepte legen können. Klar erfindet Frau Rütting wie die meisten Rezeptautoren das Rad und die Rezepte nicht alle neu (vergleiche "meinen" Dinkelpfannkuchen), doch wenn es in ihrem Buch auftaucht sollte es doch zumindest von ihr bearbeitet sein.
Ja und dann sollte sie doch bitte (um das als Beispiel aufzugreifen) bei einer Art bleiben um eine Menge an Wasser zu beschreiben. Bisher sind mir folgende Möglichkeiten aufgefallen:
  • ml / l
  • ccm
  • g
  • dl 
  • Tasse
Als Knaller steht bei bei dem einen Rezept mit der dl-Angabe dann in Klammern: "als Erklärung: das sind 200g"
Ich (ganz persönlich) finde das geht gar nicht...

Genauso wie in einigen Dessert Rezepten eine ominöse Zutatenangabe "1 fertiges Rezept Michreis" zu finden ist. Da leider im ganzen Buch kein Rezept für Milchreis zu finden ist muss ich mir die passende Menge dafür wohl ausdenken - und bei Chefkoch nachschlagen wie genau denn ein Milchreis denn überhaupt geht. Mal abgesehen von Milch und (irgend einer Sorte?) Reis...

Jetzt meckere ich schon wieder ganz schön viel - aber trotzdem kann ich euch dieses Buch empfehlen und behaupte weiter sogar es sollte zum Standard eines jeden gesunden/bewussten/vollwertigen/wasauchimmer Kochs gehören. Und das hat nicht nur mit dem fast skandalös niedrigen Preis für ältere, aber inhaltlich nicht unterschiedlich Versionen (siehe Amazon Link oben) zu tun.
Aber man kann, wieder leider, dem Buch und seinen Rezepten nicht immer blind vertrauen - sondern muss auch oft genug seine eigenen Erfahrungen sammeln.

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